Konzeptionierung, Exploration, Erschließung tiefer Geothermie in einem Reallabor für die integrierte Wärmewende am Modellstandort Wörth am Rhein
Das Projekt Dekapalatin-Bertha ist ein Verbundprojekt von Stadt Wörth, Daimler Truck, EnBW, Georg-August Universität Göttingen, TU Darmstadt, IGEM, und dem LIAG-Institut für Angewandte Geophysik. Das Projekt hat zum Ziel einen Geothermiestandort im Oberrheingraben zur Gewinnung von Prozess- und Raumwärme zu entwickeln. Das Ziel der seismischen Untersuchungen ist die strukturelle Erkundung am Standort zur Festlegung der Bohrpfade und als Grundlage für wissenschaftliche Untersuchungen. Diese Untersuchungen sollen helfen Erschließungs- und Nutzungsrisiken für das aktuelle Projekt und zukünftige Vorhaben weiter zu verringern. Am LIAG-Institut für Angewandte Geophysik wird die seismische Anisotropie an der für das Vorhaben gemessenen 3D-Seismik untersucht. Das Grabensystem besteht aus Hauptverwerfungen, die von kleineren Störungen begleitet werden. Dies kann durch die Strukturanalyse dargestellt werden. Daneben wird das Gestein geklüftet. Diese Klüfte können in Bezug auf die Störungen verschiedene Richtungen einnehmen. Sie sind neben der Porosität für die Gesteinsdurchlässigkeit entscheidend. Die Klüfte beeinflussen die Ausbreitung des seismischen Wellenfeldes. Senkrecht zu den Klüften kommt es zu einer Abnahme der Wellengeschwindigkeit. Diese richtungsabhängigen Geschwindigkeitsveränderungen werden in dem Forschungsvorhaben analysiert. Zusammen mit einem geeigneten Gesteinsmodell lässt sich ein Reservoirmodell räumlich gliedern und Fließprozesse im Reservoir besser verstehen und vorhersagen.
Ein zweites Forschungsthema ist die Bewertung von in einem Geothermie-Projekt gewonnen Informationen. Die Bereitstellung von Informationen soll durch die Reduzierung von Risiken die Wirtschaftlichkeit eines Vorhabens erhöhen. In der Exploration sind ungenaue und unvollständige Informationen über den Untergrund die Regel. Parameter und deren Verteilung besitzen daher Unsicherheiten, die über statistische Modelle beschrieben werden. Wie und mit welchen Methoden können diese Modelle verbessert werden und welchen Einfluss hat dies auf den Erfolg eines Projekts. Dies soll anhand des Forschungsprojektes exemplarisch gezeigt werden.
Projektleitung
Dr. Hartwig von Hartmann
Bearbeitung
Jan Ahrens
WärmeWerk Wörth GmbH
Georg-August-Universität Göttingen
Technische Universität Darmstadt
Institut für Geothermisches Ressourcenmanagement
Laufzeit: 01.02.2024 - 31.01.2029
Förderkennzeichen: 03EXP4005E