Im LIAG-Forum diskutierten über 70 Teilnehmende die Forschungsthemen und strukturelle Ausrichtung des Instituts. Die zweitägige Veranstaltung verband Vorträge zur übergeordneten Vision und den Forschungsschwerpunkten des LIAG mit Impulsen von Seiten der externen Gäste, konkreten Projektbeispielen sowie Arbeitsgruppen zu Querschnittsthemen. Ziel war es, den Status quo herauszuarbeiten und Rückmeldungen einzuholen, um prioritäre Handlungsfelder kurzfristig und mittelfristig zu identifizieren.
Am 22. und 23. Oktober 2025 besuchten externe Gäste als „Critical Friends“ sowie Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirat als beratenes Gremium der Organe des Instituts das LIAG in Hannover für das am Institut neu etablierte LIAG-Forum. In verschiedenen Präsentationen, Projekt-Pitches mit Poster-Sessions sowie interaktiven Arbeitsgruppen und einer Fishbowl-Diskussion standen der fachliche Austausch über die wissenschaftlichen Arbeiten in den Forschungsfeldern des LIAG sowie Fragen zu der strukturellen Weiterentwicklung im Mittelpunkt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Institutsleiter Prof. Dr. Martin Sauter, der das LIAG mit dessen wissenschaftlichen Schwerpunkten, Alleinstellungsmerkmalen und Zielen kurz vorstellte sowie die Organisationsstruktur präsentierte. Er setzte damit den Rahmen für den ersten Tag, an dem es vor allem um die wissenschaftliche Ausrichtung und wissenschaftliche Produktivität des LIAG in den drei zentralen Forschungsfeldern Grundwassersysteme, Geogefahren und Georeservoire ging.

Im Anschluss skizzierte Prof. Dr. Ulrich Bathmann (Universität Rostock; bis 2022 langjähriger Direktor des IOW – Leibniz-Instituts für Ostseeforschung) in seinem Impuls zentrale Faktoren exzellenter Forschung und tragfähiger Forschungsstrukturen. Er würdigte die Verbindung von Grundlagenforschung mit angewandter Forschung am LIAG und gab konkrete Anregungen für Ausrichtung, Nutzung und Sichtbarkeit der Arbeiten – mit Blick darauf, wie Geophysik zu Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann.

Daraufhin präsentierten die LIAG-Forschungsabteilungen mit ihrem Team ihre Forschungsfragen und Strategien in den derzeitigen Schwerpunktthemen:
Ausgehend vom fachlichen aktuellen Zustand stellten die Präsentationen die Iden und Pläne zur zukünftigen Entwicklung des LIAG vor und boten Anknüpfungspunkte für angeregtes Feedback in der anschließenden Diskussionsrunde.
Am Nachmittag wurden auf Postern Projekte aus allen drei Forschungsfeldern vorgestellt.
Dazu gehörten:
Die Ausstellung der Poster erlaubte den direkten Austausch zu Zielen und Ergebnissen, Messmethoden, Workflows sowie Anwendungsbezügen und Wissenstransfer der Projekte. Die Projektbeispiele zeigen insbesondere die Anwendungsnähe und gesellschaftliche Relevanz der internationalen und nationalen LIAG-Forschung – von Grundwassererkundung und -auswertung mit innovativen Methoden über Risikoabschätzung von Geogefahren wie beispielsweise Neotektonik bis hin zu Georeservoiren als Energiequellen im Bereich Geothermie und natürlichem Wasserstoff.
Ein programmatischer Block war der Feedback-Slot, in dem externe Stimmen Einschätzungen zu Forschungsbereichen und Projekten gaben. Leitfragen waren unter anderem, welche Themen bereits gut adressiert und wo zusätzliche Bedarfe gesehen werden.
Der zweite Tag widmete sich vor allem der strukturellen Ausrichtung des Instituts in den Bereichen Internationalisierung, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen, Gleichstellung & Vereinbarkeit sowie Open Science. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen flossen in eine anschließende interaktive Fishbowl-Diskussion ein. Die durch Dr. Ilke Borowski-Maaser moderierten Rückmeldungen der Critical Friends und des Beitrags halfen, Stärken und Chancen zu bestätigen und gleichzeitig Handlungsfelder in Forschung zu präzisieren sowie konkrete Ableitungen zu institutsweiten Prozessen der Organisation zu treffen.

„Mit dem LIAG-Forum schufen wir gezielt einen Rahmen für die Diskussion der Forschungsschwerpunkte und die organisatorische Weiterentwicklung des Instituts“, erklärt Prof. Dr. Martin Sauter. „Ich danke allen externen Gästen und dem Wissenschaftlichen Beirat im Namen des LIAG ganz herzlich für ihre Zeit und die konstruktive Mitwirkung sowie allen Beitragenden, der Moderatorin und den Mitarbeitenden für ihre Vorträge, Poster-Sessions und ihr Engagement in der Umsetzung des gesamten Forum-Programms.“
Das LIAG-Forum soll zukünftig alle zwei Jahre stattfinden, um Entwicklungen am LIAG zu begutachten und strategisch zu diskutieren.

Greta Clasen, Dr. Insa Cassens
info(at)liag-institut.de